Petition

Die traditionsreiche Architekturschule
muss im Münchner Kunstareal bleiben!

Das Bayerische Kultusministerium will die Architekturfakultät der Hochschule München aus dem Kunstareal im Zentrum der Stadt auf einen Campus in der Lothstraße umsiedeln. Damit würde die Architekturschule, die auf die traditionsreiche Staatsbauschule und damit auf die älteste Bauschule ihrer Art im deutschsprachigen Raum, die Königliche Baugewerksschule, zurückgeht, ihrer kulturellen Umgebung und Identität beraubt. Die Architekturschule ist wesentlicher Bestandteil der Tradition und der kulturellen Identität des Kunstareals der Landeshauptstadt München. Die Synergieeffekte dieses gewachsenen kulturellen Umfelds für eine Architekturschule sind nicht hoch genug einzuschätzen. Das Haus in der Karlstraße ist durch seine Raumqualitäten auch weiterhin ideal für die Ausbildung der kommenden Architektengenerationen geeignet. Der prominente innerstädtische Standort bedeutet auch für die Hochschule München eine außergewöhnliche Gelegenheit, aktiv am Kulturleben der Stadt mitzuwirken. Deswegen fordern wir den Verbleib der Architekturschule an ihrem traditionellen Standort, dem ersten Bauabschnitt der ehemaligen Staatsbauschule in der Karlstraße 6.

Alle, die in diesem Gebäude studiert oder unterrichtet haben, alle, die in den außerordentlichen Räumen jemals Architekturvorträge gehört haben, lieben dieses Haus und seinen Standort. Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Unterschrift die Petition für den Verbleib und die Zukunft der Architekturschule an diesem Traditionsort!

https://www.openpetition.de/petition/online/die-traditionsreiche-architekturschule-muss-im-muenchner-kunstareal-bleiben

Begründung
Die Architekturschule in der Karlstraße ist einerseits ein wesentlicher Bestandteil des Kunstareals der Landeshauptstadt München und seiner Tradition. Zusammen mit den anderen Architekturinstitutionen (Architekturfakultät der TUM, Architekturgalerie und Buchhandlung, Architekturmuseum) vertritt sie die Belange der Baukultur im Kunstareal. Andererseits sind die Synergieeffekte zwischen der Architekturschule und ihrem gewachsenem kulturellen Umfeld (alle wichtigen Museen, Akademie der Bildenden Künste, Film- und Musikhochschule, Zentralinstitut für Kunstgeschichte etc.) für eine qualitätsvolle Lehre der Architektur unverzichtbar und mit ein Grund für die hohe Attraktivität der Schule bei den Studierenden. Der Verlust dieses Standortes gefährdet die Qualität der Ausbildung, den hervorragenden Ruf der Architekturschule und ihre internationale Reputation.

Eine Architekturschule erfüllt in der Gesellschaft einen wichtigen Kulturauftrag, indem sie die künftigen Gestalter der Umwelt für Qualitäten von Räumen sensibilisiert. Dafür braucht sie eine spezifische räumliche Umgebung als Anschauungsmaterial und Unterrichtsobjekt. Diese ist durch die besonderen Qualitäten der speziell für die „Staatsbauschule“ errichteten Gebäude an der Karlstraße in grundlegender Weise gegeben. Ähnliche Qualitäten können innerhalb der heutigen ökonomischen Rahmenbedingungen in einem Neubau nicht mehr wiederholt werden.

Eine Weiternutzung der bestehenden Gebäude an der Karlstraße durch die Architekturschule ist auch ökologisch sinnvoll. Im Hinblick auf das von der Hochschule München selbst gesetzte Ziel der Nachhaltigkeit ist die Aufgabe des hochwertigen und für die Bedürfnisse der Architekturfakultät ideal geeigneten Gebäudes zugunsten eines Neubaus nicht zu vertreten. Darüber hinaus sind die Mitglieder der Fakultät für Architektur durch ihre Expertise dafür prädestiniert, die bald fällige Ertüchtigung dieses wichtigen Denkmals der Nachkriegsmoderne als lehrbegleitendes Projekt einer Mustersanierung nach denkmalpflegerischen, ökologischen und ökonomischen Kriterien zu betreuen. Auf diese Weise können Forschung, Lehre und Praxis im Sinne der angewandten Wissenschaften auf ideale Weise verknüpft werden. Nur eine Weiternutzung der Gebäude im Sinne der ursprünglichen Widmung als Architekturschule garantiert auch den Schutz des Baudenkmals vor entstellendem Umbau und seinen langfristigen Erhalt.

Das Bayerische Kultusministerium und die Hochschule München sehen den Umzug aller drei Fakultäten aus der Karlstraße in einen zu planenden Neubau am Campus Lothstraße vor, auf ein Grundstück, das für die Raumbedürfnisse der drei Fakultäten offensichtlich zu klein ist. Die Weiternutzung des ersten Bauabschnitts der ehemaligen Staatsbauschule durch die Fakultät für Architektur löst dieses Problem und ist darüber hinaus auch ökonomisch sinnvoll, da nur ein Teil der beim Neubau eingesparten Kosten für die Sanierung aufgewendet werden muss. Zusätzlich können durch einen eventuellen Verkauf oder eine Vermietung des zweiten Bauabschnitts Gewinne erwirtschaftet werden.