Der Ort

Das Haus der Architekturschule in der Karlstraße 6 liegt am südlichen Rand des Münchner Kunstareals und damit innerhalb der ersten großen Stadterweiterung Münchens, die im 18. Jahrhundert mit dem Ausbau des alten Wittelsbacher Fürstenweges zur heutigen Briennerstraße erfolgte. Angelehnt an diesen Straßenzug entstand das orthogonale Raster der Maxvorstadt. Carl von Fischer lockerte es durch eine Abfolge von Plätzen auf und konzipierte zusammen mit Ludwig von Sckell eine für jene Zeit außergewöhnliche, von Grünflächen durchzogene Stadtlandschaft. Diese sollte sich später unter maßgeblicher Mitwirkung von Leo von Klenze zu dem berühmten Münchner Kunstareal entwickeln wie wir es heute kennen. Mit der Zeit entstand eine beachtliche Konzentration von Museen und kunstaffinen Bildungseinrichtungen. Zusammen stellen sie ein weit über die Landeshauptstadt München hinaus bedeutendes kreatives Potential dar. Die Architekturschule in der Karlstraße vertritt dabei gemeinsam mit der Architekturfakultät der TU und ihrem Architekturmuseum sowie der Architekturgalerie die Belange der Baukultur im Kunstareal.

Lage der Architekturschule und anderer Architektur-Einrichtungen im Kunstareal
11 Architekturmuseum der TU München, Pinakothek der Moderne
18 Architekturgalerie und Architekturbuchhandlung Werner
31 Architekturfakultät der Hochschule München
33 Architekturfakultät der TU München

Kreative Synergieeffekte

Es macht die Besonderheit des Münchner Kunstareals aus, dass es nicht nur, wie in vielen anderen Städten, eine Museumsmeile ist, sondern dass hier im Laufe der letzten zweihundert Jahre in der Museenlandschaft eine Vielzahl von kreativen und künstlerischen Bildungseinrichtungen angesiedelt wurden. Hierzu gehören insbesondere die Akademie der Bildenden Künste mit ihrer Architekturabteilung, die Hochschule für Musik und Theater, die Hochschule für Fernsehen und Film und natürlich die beiden Architekturschulen an der Technischen Universität und der Hochschule München an der Karlstraße. Es ist diese einmalige Konzentration der Institutionen, die sich der Umweltgestaltung und der Kunstproduktion widmen sowie ihre Überlagerung mit Stätten der Kunstdokumentation und Vermittlung wie auch ihrer wissenschaftlichen Erforschung an diesem Ort, die im urbanen Umfeld des Münchner Kunstareals enorme Synergieeffekte erzeugt.

Eingebettet in diese übergeordnete Kunst- und Kulturszene und mit ihr bestens vernetzt ist ein dichtes Architekturnetzwerk entstanden. Es sind nicht nur die drei bereits erwähnten Architekturschulen. Hinzu kommen das Architekturmuseum der TU in der Pinakothek der Moderne mit dem wohl umfangreichsten Architekturarchiv Deutschlands, die einzige Architekturgalerie in München und die beste Architekturbuchhandlung Süddeutschlands. Das Forschungsumfeld bestimmen die sehr guten Architekturbibliotheken der beiden Architekturschulen zusammen mit der auch auf dem Gebiet der Architektur- und Baugeschichte exzellenten Bibliothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte. All diese traditionellen Architekturinstitutionen zehren einerseits von ihrem kulturellen Umfeld, tragen aber andererseits zu der herausragende Rolle der Architektur als „Mutter aller Künste“ im Kunstareal bei und vertreten die Belange der Baukultur in der Öffentlichkeit.

Demnächst folgen weitere Informationen zu:
Das Werden des Kunstareals
Der Standort Karlstraße 6